Mit Mitgefühl gegen die Not

HNA vom 29.11.16

Gottesdienst in der Baunataler Stadthalle eröffnete zum ersten Advent die Aktion „Brot für die Welt“

Wie fühlt es sich an, im Fremden zu sein, und was hat die Armut der Welt mit uns zu tun? – Diesen Fragen widmete sich der diesjährige Kirchenbezirksgottesdienst der evangelischen Kirchengemeinden Baunatals. Geleitet wurde der Adventsgottesdienst von Pfarrerin Ulrike Joachimi und Pfarrer Günter Törner.

Gemeinsam mit den Konfirmanden aus Baunatal-Mitte und Großenritte entwickelten sie im Vorfeld das Thema Fremdsein. Denn wir alle hätten die „große Angst vor totaler Ausgrenzung“, sagt Pfarrerin Joachimi.

Die rund 30 Konfirmanden konfrontierten die Gemeinde gleich zu Beginn des Gottesdienstes mit dieser gesellschaftspolitischen Thematik: Sie gingen durch die Reihen und sprachen die Besucher in anderen Sprachen an. Neben der Sprachverwirrung zeigten die Konfirmanden noch andere Arten des Fremdheits-Gefühls: So spielten sie eine Reisegruppe in Namibia, die ohne ihren Leiter vollkommen hilflos gewesen wäre. „Ich bin froh, aus der Rolle raus zu sein“, sagte Konfirmandin Anna Sophie, nachdem sie eine Schülerin darstellte, die von ihren neuen Klassenkameraden ausgegrenzt wurde.

Pfarrerin Joachimi und Pfarrer Törner machten in ihrer Predigt deutlich, dass wir trotz aller Sehnsucht nach Geborgenheit und Frieden, die zur Weihnachtszeit besonders groß ist, das Leid anderer nicht ausblenden sollten. Stattdessen appellierten sie an die Besucher: „Werdet anderen gegenüber empfindsamer und habt stets Mut, einen Schritt in die andere Richtung zu gehen“, so Pfarrer Törner.

Begleitet wurde der gut besuchte Gottesdienst, der gleichzeitig die Aktion „Brot für die Welt“ eröffnete, von dem Kirchenbezirkschor Baunatal und dem Posaunenchor Großenritte. Die Aktion steht unter dem Motto „Satt ist nicht genug! Zukunft braucht gesunde Ernährung – auf dem Land und in der Stadt“. Im vergangenen Jahr wurde in Deutschland und Österreich 57,5 Millionen Euro gespendet. (von Janina Berninger)