Juni 2020
7.
Gottesdienst
Wie kommt Gott in meinem Leben vor? Das ist die Frage der vielen Sonntage nach Trinitatis.
Es geht um Themen, mit denen wir Menschen zu tun haben. Es sind Themen, die es uns nicht immer leicht machen, wie z.B.: Armut; Barmherzigkeit; Nachfolge; Taufe; Hunger; Verantwortung; Juden und Christen; Hochmut und Demut; Nächstenliebe und Dank; Sorgen und Vertrauen usw. usw. Trinitatis, das ist das Fest des Glaubensbekenntnisses. Es stellt uns vor die Frage, woran glaubst du? Woran hängst du dein Herz? Was hilft dir dein Leben zu bewältigen? usw... Wenn ich Gott lobe, erzähle ich davon, dass ich etwas erfahren habe, das mein Leben wertvoll macht. Ich mache es mir bewusst. Und ich erzähle anderen freudig davon. Loben verändert vor allem, den der es tut und dann die, die es hören. Beim Loben begebe ich mich aus meiner Reserve, aus meinem Unbeteiligtsein. Ich bin nicht mehr länger ein neutraler Beobachter, den das eh alles nichts angeht. Wenn ich Gott lobe, erzähle ich davon, dass ich mein Leben nicht mir selbst verdanke. Ich lasse mich davon begeistern, dass Gott mich geschaffen und gesegnet hat. Das Lob macht mich stärker. Erkennt, dass Gott ist unser Herr, der uns erschaffen ihm zur Ehr, und nicht wir selbst: durch Gottes Gnad‘ ein jeder Mensch sein Leben hat. Wenn ich das Lob des dreieinigen Gottes singe, erzähle ich von meinem Ursprung: Ich bin geschaffen. Ich bin sein Geschöpf. Es war nicht meine Entscheidung, dass ich lebe. Unser Leben ist ein Geschenk vom ersten Augenblick an. Leben, das ist ein Geschenk – jeden Tag neu. WIR MÜSSEN ES NUR ERKENNEN.
14.
Gottesdienst
„Die Menge der Gläubigen aber war ein Herz und eine Seele; auch nicht einer sagte von seinen Gütern, dass sie sein wären, sondern es war ihnen alles gemeinsam...“ (Apg 4,32ff)
Was macht dieser Bibeltext mit uns? Hält er uns den Spiegel vor, wie wir zusammen leben könnten, wenn wir nur wollten, wenn wir uns nur genug anstrengen würden? Spannend ist, ob in unserer Baunataler Kirche – also über die Gemeindegrenzen hinweg – trotzdem immer noch die Kraft des Heiligen Geistes und der Glaube an Gott und die Hoffnung auf seinen Segen Grundlage unseres Miteinanders ist. Ich denke, sie ist da, die Kraft und der Segen Gottes. Vergesst nicht, dass Gott die Menschen nie verloren gegeben hat, ganz gleich, wie sehr sie sich von ihm abwandten. Er hat sie angenommen, als Menschen, mit Gaben und Können, mit Fehlern und Schwächen. Wenn wir heute – in Kirche und Welt, in der Politik und im täglichen Leben – von den ersten Christen lernen wollen, wäre es gut, immer wieder neu und vielleicht auch immer öfter auf das zu schauen, was uns verbindet, was unser Leben so reich macht.
17.
Kirchenvorstandssitzung
Nachfolgend in alphabetischer Reihenfolge die Themen, mit denen sich der Kirchenvorstand bei seiner Sitzung beschäftigt hat: Baubegehung / Beratungsprozesses zur Neuorganisation der pfarramtlichen Tätigkeit im Kooperationsraum Baunatal / Beschlussfassungsordner / Erntedankfest / Geburtstagsbesucher*innen / Gemeindebrief / Gottesdienste im Freien / Haushaltsplan / Kirchenbezirk Baunatal / Kirchenkreisvorstand / Klimawandel und Naturschutz / Kooperationsraum / Kreissynode / Optionsantrag / thematische Gottesdienste
18.
Kino
Der Besuch war trotz Coronakrise sehr gut. Es waren 13 Personen erschienen, um sich einen Film anzusehen, in dem es um eine 69jährige an Demenz erkrankte Friseurin ging, um die sich dann die zehnjährige Enkelin ganz rührend gekümmert hat. In dem wie üblich sich anschließenden Gespräch ging es um die Themen Demenz und Familie.
23.
Konfirmandenelternabend
Die Eltern treffen sich, um den gemeinsamen Spaziergang am Samstag zu planen. Fragen, die beantwortet werden müssen: Wann und wo starten wir? Wer kümmert sich um das Essen? Wer bringt es an die Rastplätze? Wer steht bereit, um Konfis, die nicht mehr können, abzuholen? Welcher Weg wird gegangen? Wie weit wird das sein? Wie lange wird es dauern? Wer von den Eltern wird mitlaufen? ...
24.
Telefonseelsorge
Heute treffen sich Mitarbeitende der Telefonseelsorge (Kassel) in unserer Kirche, um in großer Runde ein Referat zum Thema: „Angst“ anzuhören.
Was ist Angst?
Wenn ich alle die Gefühle und ihren qualvollen Widerstreit auf ein Grundgefühl zurückführen und mit einem einzigen Namen bezeichnen sollte, so wüsste ich kein anderes Wort als: Angst. Angst war es, Angst und Unsicherheit, was ich in allen jenen Stunden des gestörten Kinderglücks empfand: Angst vor Strafe, Angst vor dem eigenen Gewissen, Angst vor Regungen meiner Seele, die ich als verboten und verbrecherisch empfand.
Hermann Hesse (1877-1962) aus „Das Drama des begabten Kindes und die Suche nach dem wahren Selbst“ Alice Miller, 1979
27.
Wanderung mit Konfis
Trotz schlechter Wettervorhersage haben wir uns wie verabredet um 10.00h an der Kirche in Großenritte getroffen und haben uns auf den Weg gemacht. Das erste Ziel war der 459 m hohe Bilstein. Das Besondere: unser Weg führte uns zum Teil durch ein stark bewachsenes Brennnesselgebiet. Am Bilstein gab es Brötchen, Käse, Wurst, Obst, Gemüse... Die Konfis stärkten sich für den nächsten Abschnitt. Anschließend ging es Richtung Elmshagen. Das Wetter wurde immer besser: statt Gewitter schien die Sonne. In der Nähe von Elmshagen gibt es eine Waldhütte, die unser nächstes Ziel war. Hier gab es ausreichend Kuchen, warme und kalte Getränke. Die Eltern hatten sich dankenswerterweise rührend und fürsorglich gekümmert. Anschließend ging es dann wieder zurück nach Großenritte. Die Kirche erreichten wir um 16.00h nach 6 Std und ca. 15 km. Die Jugendlichen freuten sich wohlbehalten am Ziel angelangt zu sein. Ein schöner Tag. Gott sei Dank!
28.
Gottesdienst
VOR EINIGEN JAHREN, so erzählt es ein Theologe, habe ich in Afrika gepredigt, in der Kathedrale von Nairobi. Die Leute haben mir stundenlang zugehört und am Ende haben sie gesagt, jetzt wollen wir aber auch zusammen beten. Sie kommen in den Altarraum und saßen überall auf dem Boden. Ein alter, schwarzer Mann betete: “Herr, lass es nie zu, dass wir in Steinhäuser umziehen.” Und ich nickte und sagte: Ja, Herr”, obwohl ich gar nicht wusste, was dieses Gebet eigentlich bedeutete. Das Gebet dauerte mehr als eine Stunde, dann ging ich in die Sakristei und habe den Priester gefragt, warum der Mann dieses Gebet gesprochen hat. Der Priester sagte: “Sie kennen Afrika. Sie haben unser Land gesehen: Hier leben die Menschen in kleinen Hütten, und Hütten haben keine Türen. Deswegen ist deine Familie meine Familie, und meine Familie ist deine Familie. Die einzige Familie ist die erweiterte Familie, die Großfamilie. Aber sobald man in ein Steinhaus umzieht, baut man eine Tür. Und an die Tür macht man ein Türschloss. Und hinter dieser Tür beginnt man die eigenen Besitztümer anzusammeln, und dann muss man den Rest seines Lebens damit zubringen, diese Besitztümer zu verteidigen. Und die Welt ist für alle Zeiten in “mein” und “dein” aufgeteilt. (Richard Rohr)
Zachäus, ein Oberer der Zöllner, lebt in einem Steinhaus und bewahrt dort seine Besitztümer. Bis Jesus in die Stadt kommt. Ihn will Zachäus sehen. Und die Begegnung mit Jesus verändert sein Leben. Wer Zuschauer bleibt, verpasst sein Leben. Es sind die Begegnungen die uns verändern, die uns anrühren, die uns dazu bringen in unserem Leben etwas zu ändern.