Den Glauben entdecken
HNA 26.10.10
Ungewöhnliche Ausstellung in der Gethsemanekirche
von Pamela de Filippo
BAUNATAL. Wer eine kirchliche Ausstellung besucht, erwartet Texte, Bilder und viele Informationen. Bei der Schau, die seit Sonntag in der Baunataler Gethsemanekirche zu sehen ist, ist jedoch alles anders. Dort geht es ums Erleben, ums Zuhören, ums Ausprobieren. Credoweg - so lautet der Titel der ungewöhnlichen Ausstellung, die Pfarrer Günter Törner in seine Kirchengemeinde geholt hat. „Ich habe sie beim Kirchentag erlebt und fand das spielerische Konzept toll", sagt er. Die Besucher des Gemeindefests, das am Sonntag stattfand, sehen das sicher genauso. Denn sie waren die Ersten, die die 21 Stationen ausprobieren durften. „Die Ausstellung soll zum Nachdenken anregen", erklärt Alessandro Cocca. Der Konfirmand war an der Vorbereitung der Ausstellung beteiligt und kennt sich an den einzelnen Stationen bestens aus. Überall erwarten die Besucher interessante Aufgaben. Sie müssen geometrische Figuren aus Streichhölzern legen, Quadrate zählen und Fragen zu verschiedene Religionen beantworten. Wichtig: Es gibt kein Richtig oder Falsch. Vielmehr geht es darum, den eigenen Glauben, zu reflektieren. Fingerspitzengefühl müssen die Ausstellungsbesucher zum Beispiel bei der Schatzsuche zwischen Kirschkernen beweisen. Wer sich durch die Kiste tastet, findet vielleicht tatsächlich etwas Besonderes. „Die Menschen sollen aber auch darüber nachdenken, welchen Schatz sie im Leben haben, was ihnen wirklich etwas bedeutet", sagt Alessandro Cocca. Wichtige Erkenntnis an dieser Station: Man soll dankbar sein für das, was man hat. Nebenan können die Gäste an einem Tisch Platz nehmen und zuhören. Per Tastendruck hören sie die Lebensgeschichten verschiedener Menschen und lernen nebenbei auch einiges über sich selbst. Welche dieser Personen steht Gott am nächsten und wo ist meine eigene Position innerhalb dieses Kreises? Um diese Fragen geht es hier.
Die Ausstellung Credoweg ist bis zum 6. November in der Gethsemanekirche, Rudolf Diesel-Straße 23, zu sehen: täglich von 15 bis 18 Uhr. Für Gruppen werden nach telefonischer Anmeldung Führungen durch die Ausstellung angeboten.