Eine Schau der letzten Dinge


Bericht in der HNA vom 27. Februar 2009

Im Sepulkralmuseum eröffnet die ungewöhnliche Ausstellung „50 Koffer für die Ewigkeit"

Schon im Dezember war klar, dass diese Koffer einmal auf Reisen gehen würden. „50 Koffer für die Ewigkeit" hieß die Ausstellung, die damals vor 100 Zuschauern im Foyer des Baunataler Rathauses eröffnet wurde. Mit seinen Konfirmanden hatte Günter Törner, Pfarrer der Baunataler Gethsemane-Kirche, 50 Menschen aus der VW-Stadt und der Umgebung ihren letzten Koffer packen lassen. Sie wurden gefragt, was sie zurücklassen, würden, wenn sie sterben. Diese Gegenstände. Symbole und Erinnerungsstücke packten die Teilnehmer in ihre Koffer. So setzten sich die Konfirmanden auf ungewöhnliche Weise mit dem Tod auseinander
„Dies ist eine sehr wichtige, sensible Ausstellung mit einer Botschaft, die über Baunatal hinaus wirkt", lobte damals Reiner Sörries, Direktor des Kasseler Museums für Sepulkralkultur. Nun hat er die Schau in sein Museum am Weinberg geholt.
 Mit Pfarrer Törner und dem Liedermacher Reinhard Labs, der mit dem Kofferpacker Willi Volmar das Stück »Die Geschichte eines Koffers?« singen wird, eröffnet er die Ausstellung. Vier Wochen lang wird sie in Kassel zu sehen sein - als ein „Signal, dass sich das Bewusstsein der Menschen im Umgang mit dem Tod ändert", wie es in der Ankündigung heißt.
Bei Baunatals Bürgermeister Manfred Schaub hat sich schon während des Projekts etwas verändert. „Die Idee klang sehr düster, aber es ist eine sehr lebendige Ausstellung", findet der Sozialdemokrat, der selbst einen Koffer gepackt hat. Auch die zusammengetragenen Erinnerungsstücke der Märchenerzählerin Ria Ahrend und des Bischofs der Koptisch-Orthodoxen Kirche, Anba Damian, sind zu sehen.

Eröffnung heute, 18 Uhr, Museum für Sepulkralkultur, Weinbergstraße 25-27. Bis 30. März dienstags, 10-17 Uhr, mittwochs, 10-20 Uhr, sowie donnerstags bis sonntags 10-17 Uhr, Eintritt frei. Info- 05611 918933.
www.sepulkralmuseum.de