Januar 2018

11.

Thema am heutigen Gemeindenachmittag „Fotos aus 9 Jahren Pilgern“ – von Würzburg bis nach Santiago de Compostela.

„Pilgern ist eine elementare Bewegung auf ein Ziel hin in der Hoffnung auf Verwandlung. Im Rahmen einer Biographie gibt es immer wieder Übergänge, wo etwas zu Ende geht und sich etwas Neues ankündigt, das noch nicht greifbar. Viele Menschen versuchen solche schwierigen Übergänge pilgernd zu verarbeiten und zu gestalten. Dabei bewegt sie die Sehnsucht, dass sich mit dem konkreten Gehen, Wandern, Pilgern auch innere Prozesse angestoßen werden, dass sich etwas verwandelt und sie gleichsam in eine neue Lebensphase hineingehen können.

So war auch der Anfang eines beachtlichen Pilgerprojektes, das sich in diesem Buch beeindruckend darstellt. Der Initiator und  spiritus rektor der hier dargestellten über neun Jahre sich erstreckenden  Pilgerwanderung nach Santiago de Compostela, Pfarrer Günter Törner, suchte nach seinem Stellenwechsel vom Pädagogisch-Theologischen Institut zurück in das Gemeindepfarramt nach eigenen Pilgererfahrungen, die er zunächst als Teilnehmer an verschiedenen Pilgerwanderungen für sich selbst machen konnte.

Vom Pilgervirus infiziert organisierte er zusammen mit zwei Kollegen Pilgerwanderungen in Hessen. Zunächst mit Jugendlichen: „Get on the track with Eli und Martin“ von Eisenach nach Marburg, danach drei weitere Pilgerwanderungen auf dem Bonifatiusweg, dem Lulluspfad und dem Elisabethpfad von Köln nach Marburg.

Mittlerweile hatte sich die Pilgergruppe verändert. Noch immer waren Jugendliche dabei aber es nahmen zunehmend Erwachsene aus ganz Nordhessen und darüber hinaus teil. Schließlich wuchs der Plan, in mehreren Jahresetappen von jeweils vierzehn Tagen den Weg von Würzburg nach Santiago de Compostela zu pilgern. Dazu brauchte es Mut und Entschlossenheit und einen langen Atem. 2009 startete die Gruppe in Würzburg und erreichte das große Ziel in diesem Jahr. Die Organisation des Projektes und die Bewältigung des Weges mit einer Gruppe von bis zu 50 Teilnehmer*innen war eine große Herausforderung.

Von den Erfahrungen, die man dabei machte, ist in diesem Buch eindrücklich die Rede.  Es ist eine Sammlung von Tagebucheinträgen (vom ersten bis zum letzten Tag) unterschiedlichster Teilnehmer*innen, die darin ihre eigenen Erfahrungen darstellen.

Die Gruppe erfuhr herzliche Gastfreundschaft, musste aber auch die Erfahrung machen, dass sich immer weniger Menschen für ihr Vorhaben interessierten, je weiter man sich von Würzburg entfernte. Die Unterstützung fremder Menschen wurde immer geringer und die Aufgaben und Herausforderungen immer größer.

„Dass wir das alles geschafft haben, ist ein Geschenk Gottes, das mich bis heute berührt und staunend zurückblicken lässt“ sagt Günter Törner und spricht damit den Teilnehmer*innen aus dem Herzen.

Beim Durchblättern und Lesen dieses so eindrücklichen Pilgerbuches werden sich Pilger*innen an eigene Erfahrungen erinnern. Andere werden sicher motiviert werden, selbst aufzubrechen und die Herausforderung eines Pilgerwegs anzunehmen, weil der Lohn für eine solche  Mühe über alle Maßen groß ist. Zunächst ahnt man es nur, aber schon bald erfährt man es, was Hilde Domin sagt: „Wenn du lange genug gegangen bist, bleibt das Wunder nicht aus.“

Aus dem Vorwort (von Dr. Manfred Gerland): Menschen auf dem Weg

 

19.

Neujahrsempfang

Zu einem gemütlichen Abend sind alle ehrenamtlich Engagierten in unserer Kirchengemeinde geladen. Bei gutem Essen und Getränken, musikalischer Unterhaltung und bei einem Jahres-Rückblick-Quiz ist der Abend für alle Gäste sehr kurzweilig.