MAI

 

10.
1. Gottesdienst während der Corona Zeit.

Die Bänke werden aus dem Kirchraum gebracht und die Stühle im Abstand von mind. 1,50 mtr. aufgestellt. Es ist so Platz für 35 Personen, die dann tatsächlich auch im Gottesdienst erscheinen. Der Raum wird mit Blumen, Sträußen, farbigen Tüchern und Kerzen geschmückt. Den Gottesdienstteilnehmenden hat die Atmosphäre sehr gut gefallen. So die allgemeine Rückmeldung. Vermisst wurde der Gesang. Dieser ist weiterhin untersagt – selbst bei Gottesdiensten im Freien.

 

17.
Rogate

Es findet natürlich auch heute ein Gottesdienst statt. Die Plätze sind wiederum alle besetzt. Der gemeinsame Gesang fehlt auch hier, wie erwartet.

Doch es gilt auf für uns heute in dieser schwierigen Zeit: „Alles, was der Barmherzige tut, tut er zum Guten."

Auszug aus der Predigt: Manchmal verwechseln Menschen Gott mit einem Automaten, in den man oben eine Bitte hineinsteckt, und unten kommt das gewünschte Ergebnis heraus.

So funktioniert Gott jedoch nicht! Gott will das Beste für die Menschen - das bedeutet aber auch, dass der Wille Gottes mitunter vom Willen des Menschen abweichen kann und ein Mensch nicht das bekommt, worum er Gott gebeten hat. Es ist gut, zu beten und fest auf Gott zu vertrauen.

Hören Sie dazu hierzu eine kleine Geschichte: „Wir wissen aber, dass denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Besten dienen", so formuliert es Paulus, und Rabbi Akiba pflegte fast synonym zu sagen: „Alles, was der Allbarmherzige tut, tut er zum Guten."

Einst befand sich Rabbi Akiba auf einer Reise, und als er in eine Stadt kam und um Beherbergung bat, gewährte man sie ihm nicht. Da sprach er: „Alles, was der Barmherzige tut, tut er zum Guten."

Hierauf ging er und übernachtete auf dem Felde. Er hatte bei sich ei-ne Kerze, einen Hahn und einen Esel. Warum grad diese drei, weiß kein Mensch! Tut auch nichts zur Sache, denn da kam ein Wind und löschte die Kerze aus. Dann kam eine Katze und fraß den Hahn, und endlich kam ein Löwe und fraß den Esel. Da sprach Rabbi Akiba wiederum: „Alles, was der Allbarmherzige tut, tut er zum Guten."

In derselben Nacht kam eine Truppe Räuber, plünderte und nahm die Leute der Stadt gefangen. Rabbi Akiba konnten sie aber nicht sehen, weil er sich im Finstern befand, der Hahn nicht krähte und der Esel nicht schrie. Da sprach Rabbi Akiba: „Habe ich nicht gesagt, dass alles, was der Heilige, gepriesen sei er, tut, zum Guten sei?" (Traktat Berachot 60b) Solch einen Glauben wünsche ich uns!

 

19.
Konfirmandenelternabend

Die Eltern berichten von ihren Kindern.

Dass die Konfirmation nicht stattfinden konnte, hat sie sehr traurig gemacht.

Die Frage: Wann kann Konfirmation stattfinden?

Die Antwort: Z. Zt. ginge es nur, wenn man sich auf Kompromisse einließe:

Jeder wird einzeln konfirmiert. Oder wenn alle zusammen konfirmiert würden, wären die Eltern die einzigen Gäste im Gottesdienste. Außerdem wäre es schwierig, eine Feier im Anschluss zu gestalten. Die Feier des Abendmahls sowie das Singen würden ebenso wegfallen. Besser also man wartet noch ein wenig.

Konfirmation im Oktober bzw. November hätte einen ganz anderen Rahmen, der nicht so richtig passen würde. Auch die Adventszeit wäre nicht der richtige Ort für die Konfirmation.

Also beschließt man ins nächste Jahr zu gehen.

Die Konfirmation und alles, was dazu gehört, wird nun für ein Jahr später geplant. Stattfinden sollen die Freizeit zur Vorbereitung, der Vorstellungsgottesdienst, das Abendmahl an Gründonnerstag, die Taufen an Ostern und die Konfirmation wie gehabt ein Sonntag danach. Bleibt zu hoffen, dass bis dahin alles wieder möglich sein wird.

In der Zwischenzeit werden sich die Konfis einmal pro Monat mit dem Pfarrer treffen, um den Kontakt nicht zu verlieren.

 

 

Kirchenvorstandssitzung

Der Kirchenvorstand trifft sich in „echt“ mit entsprechendem Abstand. Es ist schön, sich wieder einmal zu sehen und miteinander zu reden. Thema sind die möglichen Gottesdienste an Himmelfahrt und Pfingsten im Freien. Wann ist der Aufbau, wie ist es mit der Akustik, wo steht der Altar usw. Das sind Fragen, die beantwortet werden.

 

21.
Himmelfahrt

Gottesdienst unter blauen Himmel

Wie erwartet, war auch dieser Gottesdienst gut besucht. Selbst einige der Nachbarn stellten ihre Stühle in den Garten und nahmen so an unserem Gottesdienst teil. Der Rahmen war sehr schön. Die Blumen leuchteten. Auch die Akustik war wunderbar. Dank an alle, die mitgeholfen haben, diesen Raum im Freien so zu gestalten.

 

24.
Exaudi

Der Gottesdienst verläuft so, wie die Sonntage vorher. Die Menschen freuen sich, Gottesdienste zu feiern – vor allem in diesen schwierigen Zeiten.

 

28.
Kino

Endlich wieder Kino. Die Stühle sind in entsprechenden Abstand aufgebaut und bieten Platz für 12 Personen. Mehr als die Hälfte der Stühle ist besetzt. Die Kinobesucher tragen natürlich, wie verabredet, Mundschutz. Außerdem sind Fenster und Tür geöffnet, so dass die Luft den Raum durchweht.

 

31.
Pfingsten

Ein wunderschöner Gottesdienst im Freien. Fast 50 Menschen waren erschienen, um den Geburtstag der Kirche unter freiem Himmel mitzufeiern. Es waren gefühlt »Frühlingstage des Christentums«, so wie seinerzeit der evangelische Theologe und Arzt Albert Schweitzer (1875-1965) Pfingsten bezeichnet hatte. Warum, so fragt man sich, lässt der Mensch sich so leicht gefangen nehmen von seinem Neid, seiner Gier, seiner Angst, zu kurz zu kommen im Leben? Gott in allem zu erkennen und zu begreifen, dazu wünschen wir uns das Feuer Gottes, den Geist von Pfingsten. Seien Sie enthusiastisch! – (wörtlich: »in Gott« seiend) liebe Schwestern und Brüder, dass Ihre Begeisterung auf andere überspringt. Das wäre ein Pfingsten, wie Gott es gerne hätte und den Menschen gefällt.