Pilgern mit Jona im Wal

HNA vom 23.10.13

Pilgern mit Jona im Wal

Wanderung der Kirchengemeinde Baunatal Mitte: 294 Kilometer bis Conques

Baunatal. Am diesjährigen Startpunkt ihrer Reise wurden die 27 Pilger aus Baunatal und anderen Städten Deutschlands von schneebedeckten Bergen empfangen. Kein ideales Wetter für eine Tour, die in 13 Tagen über 294 Kilometer durch Frankreich zum Zielort Conques führen sollte.

Etwa 1000 Kilometer hat die Gruppe bereits in den letzten vier Jahren vom Startpunkt Würzburg aus in mehreren Etappen zurückgelegt.

In diesen Jahren hat die Gruppe sich weitgehend selbst versorgt und in Gemeindehäusern auf dem Boden übernachtet. Da mit Beginn der neuen Etappe auch einer der Hauptwege nach Santiago de Compostela beginnt, ist es nun auch möglich, in Herbergen für Pilger zu übernachten. Im Ort Le Puy, dem Ziel der dritten Tagesetappe, bündeln sich wie bei einer Sternfahrt verschiedene Wege aus Europa zu einem Hauptweg nach Santiago.

Zwei Lavafelsen mit Kirche

Le Puy ist ein berühmter Ort für Marienwallfahrten. Markant ist das äußere Erscheinungsbild der Stadt: Mitten in einem Vulkangebiet liegend ragen zwei Lavafelsen mit einer Kirche und einer Marienstatue über die Dächer der Stadt. Auch der Weg durch die Region Auvergne ist geprägt von grandiosen Aussichten auf verschiedene erloschene Vulkane. Für den Pilger bedeutet dies allerdings zusätzliche Anstrengung, weil viele dieser Berge überwunden werden wollen.

Mit dem Wandern allein geben sich die Pilger aber nicht zufrieden. Jeden Tag gibt Impulse zu einem Thema. Dieses Jahr beschäftigte sich die Gruppe mit der Geschichte von Jona im Wal. Das Verschlungenwerden, Untertauchen und „neu geboren werden“ Jonas sind Facetten der Erzählung, die Anknüpfungspunkte zum Gespräch über eigene Lebenserfahrungen bieten. Als fester Bestandteil des Pilgerns hat sich in diesem Zusammenhang eine Zeit des Schweigens, in der die Impulse überdacht werden und eine Zeit des Austausches in kleinen Gruppen etabliert.

Tägliche Andacht

In einem täglichen Gottesdienst, der unterwegs in einer der vielen Kirchen oder am Zielort der Tagesetappe gefeiert wird, findet das Thema seinen Abrundung.

Die häufig langen Tage fanden ihren Abschluss in einer gemeinsamen Feedbackrunde. Bei Temperaturen von über zwanzig Grad lief es sich auch für Pilger gleich viel besser. (nh)

Der Bericht wurde uns von der Gruppe direkt aus Frankreich übermittelt.