AUF DEM WEG NACH SANTIAGO DE COMPOSTELA (I)

TAG 1

Samstag, 8.8.2009
Von Würzburg nach Sommerhausen

Von Würzburg nach Sommerhausen 
Als ich heute Morgen zum Bahnhof kam, war ich ziemlich aufgeregt. Doch die Aufregung legte sich langsam, nachdem ich die anderen Pilger am Bahnhof sah. Auf der Zugfahrt lernte ich eine nette Frau kennen, die auch Pilgerin ist und sozusagen als Wiederholungstäterin mitläuft. Dann kamen wir in Würzburg an und nach 1,7km Fußmarsch waren wir auch an unserem Treffpunkt (Don Bosco-Kirche). Die Begrüßung war sehr herzlich und ich fühlte mich in der Gemeinschaft sofort aufgenommen. Dann ging es daran, unsere ersten 18km hinter uns zu bringen. Nach ca. fünf Kilometern liefen meine Füße wie von selbst und ich konnte mich gelassen mit den anderen Pilgern unterhalten, denn ab da verging die Zeit ziemlich schnell. Als wir von den Weinbergen aus dann schon das Ziel für den heutigen Tag sehen konnten (Sommerhausen), gab es kein Halten mehr. Nachdem wir das Ortsschild erreicht hatten, marschierten wir singend durch den Ort, bis wir am Sommerhäuser Gemeindehaus  waren! Der Tag war sehr schön und ich fühle mich sehr gut und möchte unbedingt morgen weiter laufen und neue Pilgererfahrungen machen!!  
SR

4.50 Uhr aufstehen, fertig packen, gleich geht’s los, die Aufregung wächst.
6.34 Uhr fährt der Zug von Münster in Richtung Würzburg
Mein Gepäck erscheint mir zu viel. Aufregung und Abschiedsschmerz. Wie wird es dieses Jahr?
Um 9.00 sehe ich aus dem ankommenden Zug in Kassel bereits Onkel Werner auf dem Bahnsteig stehen. Sofort ist die Aufregung verflogen und die Vorfreude da.
Ich steige aus und gleich sind da Hanne und Gisela, die aus dem gleichen Zug ankommen und mit mir auf die Baunataler treffen: Peter und Kathrin, Heike, Feline und Klara, Saya, Walburga, Christiane, Michael, Benedikt und Ingrid; Reinhold und Elvira. Es ist ein großes Hallo und man entdeckt viele Veränderungen nach einem Jahr. Zusammen fahren wir weiter im Zug nach Würzburg.
In Fulda und am HBF Würzburg stoßen weitere Mitpilger zu uns. Ausgelassene Stimmung aber auch Überlegungen zur kommenden Woche begleiten uns bis zum Startpunkt an Don Bosco. Alle sind gespannt auf den Weg und das Thema.
Per Fußweg und Straßenbahn gelangen wir zu unserer ersten Station. Dort sind bereits viele andere Pilger eingetroffen, ein großer Begrüßungsreigen beginnt. Kaffee und Kuchen, Vorstellungsrunde, Grüße von verhinderten Mitpilgern, Organisatorisches, so geht das bis zum Abmarsch. Davor bekommen wir unseren Reisesegen nun mit auf den GROSSEN Jakobsweg.
Es ist heiß aber ich bin in der Gruppe unterwegs als ob es kein Jahr Pause dazwischen gegeben hätte.
Unsere erste Übernachtungs-Station ist Sommerhausen, ein pittoresker Weinort mit schöner Kirche.
Wir haben von ca. 17.00 Uhr bis 19.00 Uhr Zeit um anzukommen und uns frisch zu machen. Das ist sehr komfortabel. Ich „dusche“ unterm Gartenschlauch und sitze einfach in Ruhe im Freien. Herrlich erschöpft und ohne groß zu denken. Loslassen, einlassen auf die Woche. Das ist spannend. Auch im Gottesdienst genieße ich die wohlige Müdigkeit. Einfach im Hier und Jetzt sein. Nach Abendessen und erster Feedbackrunde geht’s gleich ins Bett.
KS
 
  
Auf nach Spanien- Die Hitze zeigt uns den Weg
Die ersten zwei Pilgertage, die jetzt hinter uns liegen, waren vor allem warm. 
Von Würzburg führte uns der stark befahrene Maintal-Radweg durch die Weinberge nach Sommerhausen. Bis zum Stadtausgang von Würzburg, das wir gesegnet von Pater Neuner verließen, begleiteten uns zwei gute Pilgerfreunde, Nikolaus und Brigitte. Mit selbstgebackenen Jakobsmuschelkeksen verabschiedeten sie sich schließlich und wünschten uns eine gute Reise Richtung Santiago de Compostela. Laut einem wegweisenden Stein sind es bis dorthin noch 2743 km, die wir in etwa 8 Jahren bewältigen wollen. Das Thema der diesjährigen Strecke beschäftigt ist die Lebensgeschichte des alttestamentarischen Jakobs. Doch heute erreichten wir erst einmal unser Tagesziel Sommerhausen, dessen selbst gekelterter Wein uns nach einer erfrischenden Schlauchdusche vorzüglich mundete. Insgesamt war der Tag echt schnaffte (grandios)!
Das sehr frühe Aufstehen machte uns erstmal zu schaffen, und auch die späte Ankunft der Winterhäuser Brötchen sorgte für Hektik. Doch nach unserem Aufbruch steigerte sich die Laune durch das angenehm kühle Wetter wieder. Der erste Impuls beschäftigte sich mit dem Thema „Segen“ und was dieser abstrakte Begriff konkret für unser Leben bedeutet; dabei ging es besonders um die Anerkennung durch unsere Familie. In einer Schweigestunde konnte jeder von uns wie gewohnt über diese Anregungen nachdenken, bevor sich in Gruppen über die Ergebnisse ausgetauscht wurde, die auch im Abendgottesdienst noch einmal einflossen. Nach unserer großzügigen Mittagspause verzog sich auch die letzte Wolke und bescherte uns glühende Hitze, die uns den Weg durch die Felder beschwerlicher machte und obendrein so manchem Pilger einen Sonnenbrand bescherte. In Aub, unserer nächsten Station, waren alle Sorgen angesichts des leckeren Tiramisus und der außerordentlich Gastfreundschaft sofort vergessen. Zusammen mit den Aubern ließen wir den Abend bei gemütlichem Kerzenschein im Pfarrgarten ausklingen. 
Alles ist planbar - nur das Wetter nicht
JB, LL, SR, FM, KaS, KS, BW

 
TAG 2

Sonntag, 9.8.2009
Von Sommerhausen nach Aub 
 
 Es war heute Morgen sehr ungewohnt so früh aufzustehen, aber nicht schlimm. Ich habe mich wieder sehr auf das Laufen gefreut und bei der Morgengymnastik hatte ich sehr viel Spaß. Wir liefen los und dann bekamen wir zum ersten Mal einen Impuls, über den wir in der Schweigestunde nachdenken konnten. Danach gab es eine Aussprache, die auch sehr schön war. Jetzt weiß ich glaube, was Pilgern bedeutet und freue mich, nach der schönen Dusche und der Feedbackrunde jetzt schlafen zu können! Der Tag war auch sehr schön und ich hoffe, dass es morgen genauso gut weitergeht und wir wieder so eine schöne Herberge haben, wie heute und vielleicht auch wieder eine Dusche. 
SR
 
5.10 Uhr Aufstehen, wer hätte das gedacht...dabei habe ich Urlaub. Es fällt mir nicht einmal schwer, denn hier ist alles besonders. Das „Bad“ ist noch frei und ich bin früh fertig und kann ganz in Ruhe beim Tischdecken helfen. Das Frühstück verläuft etwas hektisch, beinahe verpasse ich die Morgengymnastik, die um 7.15 beginnt, aufgrund langer Schlangen vor dem Damenklo.
Wir gehen am Main entlang, Eine Gitterbrücke soll überquert werden, für mich eindeutig eine Mutprobe. Doch ich schaffe es!
Viele Weinbergschnecken am Wegesrand.
Auf einem Abenteuerspielplatz gibt es den ersten Impuls dieses Weges.
Folgende Fragen sollen uns in der Schweigestunde begleiten (hier die Fragen der Jugendlichen, zu denen ich großzügigerweise gezählt werde):
1) Was erkenne ich an mir von meinen Vorfahren wieder? Welche Ähnlichkeiten gibt es?
2) Bin ich von meinem Vater gesegnet? War es mir wichtig oder egal?
3) Was denke ich über meine Vorfahren, was macht mich stolz?
Womit möchte ich nichts zu tun haben? Wozu möchte ich meine Eltern noch befragen?
Der erste Austausch findet mit der Mittagspause statt. Wir machen eine große Jugendaustauschgruppe. Viele machen Dinge ähnlich wie ihre Eltern, weil man es so vorgelebt bekommen hat, Hobbies, Berufe. Je älter man wird, desto mehr erkennt man wie ähnlich man seinen Eltern ist.
Nach einem langen Marsch in großer Hitze und ohne viel Schatten erreichen wir den schönen Ort Aub. Der Kirchenvorstand erzählt uns eine anrührende Geschichte über den Bau der Kirche. Wir können Duschen und es gibt ein schönes Abendessen im Freien, mit Tiramisu als Nachtisch! Auch unsere Feedbackrunde können wir draußen bei Kerzenschein abhalten. Nachts plagen die Mücken.
KS
  
 
 
TAG 3

Montag, 10.8.2009
Von Aub nach Ohrenbach 

Heute sind wir nach Ohrenbach gelaufen, wo wir von einem sehr interessanten Pfarrer begrüßt wurden. Jeden Tag läuft das Laufen besser und ich freue mich abends immer wieder, am nächsten Tag wieder weiter laufen zu können.  Außerdem bin ich fest entschlossen, nächstes Jahr wieder mitzulaufen! Was heute auch noch gut war, war der Duschwagen, den extra jemand aus der Gemeinde für uns besorgt hatte!
SR

Frühstück gibt es heute um 6.30 Uhr, ich bin früh wach (5.00) wegen der Mücken.
Es ist ein herrlicher Start in den Morgen, Landschaft, Luft, Himmel, Wolken, Vogelschwärme, alles ist frisch und klar. 
Impuls zum Thema Geschwister:
1) an welcher Stelle in der Geschwisterfolge stehe ich?
Wie fühlt sich das an? Hätte ich gerne eine andere Position gehabt?
2) Hatten Mutter oder Vater Lieblinge unter den Geschwistern?
3) Gibt es für mich eine Geschwisterperson außerhalb der Familie?
Wegen Regen findet der Impuls in einer auf dem Weg liegenden Kirche statt. Danach geht es noch ca. 10 min weiter als ein Wolkenbruch losgeht, der kaum stärker sein kann. Unter einer Autobahnbrücke verschnaufen wir, viele sind völlig durchnässt. Es gibt eine Änderung des Plans: Die Strecke zu Udas Haus in Uffenheim ist noch zu meistern (was für viele sehr anstrengend ist), dann gibt es dort eine lange Mittagspause mit Kaffee, Kuchen UND Sahne und einem Trockner, der die Socken wieder wanderfähig macht. Auch der Austausch findet hier statt. Die Gastfreundschaft von Udas Nichte und Mann ist herzerwärmend und kaum fassbar. 50 Leute über Mittag zu beherbergen als wären es gute Freunde.
Nach dieser Pause geht es den meisten wieder gut frohen Mutes geht es weiter in Richtung Ohrenbach. Die Sonne kommt raus. Ich pflücke einen Strauß für das Kreuz.
Die Gemeinde in Ohrenbach kümmert sich toll um uns, es gibt herrliches Essen und einen Duschwagen. Abends, nach einer schönen Feedbackrunde im Kerzenlicht, kommt der Mond herrlich zwischen den Wolken hervor wie auf einem Gemälde von Caspar David Friedrich.
Ein schöner Abschluss des Tages. Eine Jagd auf eine Straße von Pilgerameisen lässt mich lächelnd einschlafen.
KS

  
3. Etappe, Montag den 10.8.2009, 
Aub nach Ohrenbach

Bei gutem Pilgerwetter traten wir den Weg unserer 3. Etappe nach Ohrenbach an. Während der ersten Pause überraschte uns ein leichter Schauer, der schnell in unzumutbaren Dauerregen umschlug und uns vorzeitig mit einer lang ersehnten Dusche beglückte.

Um vollkommener Nässe zu entkommen, flüchteten wir in das traute Heim einer Mitpilgerin. Dort wurden wir sehr herzlich mit Kaffee und selbst gemachtem Kuchen mit Schlagsahne empfangen. Auch unsere nassen Socken freuten sich über einen Aufenthalt im Wäschetrockner. Unterdessen tauschten wir uns zum heutigen Thema Geschwisterbeziehungen aus. Das Wetter zeigte sich gnädig und wir brachen erholt wieder auf. Der Rest des Weges erschien uns aufgrund guter Gespräche kurz. In Ohrenbach erwartete und ein interessanter Pfarrer, ein wertvoller Kelch von 1280 und ein besonderes Geschenk: Ein Duschwagen. Dieser, das schöne Abendessen im Freien und eine stimmungsvolle Feedbackrunde ließen den Tag entspannt ausklingen.

JB, LL, SR, FM, KaS, KS, BW
 
 
TAG 4

Dienstag, 11.8.2009
Von Ohrenbach nach Rothenburg ob der Tauber

Eine kürzere Etappe. Ein herrliches Frühstück an unserem schönen Essplatz im Freien rahmt ein schönes Ereignis ein: Hanne wird heute 50. Mit Kuchen, Wunderkerzen und Geburtstagsständchen wird das Geburtstagskind gefeiert. Doch auf Freude folgt oft Leid und so teilen uns kurz darauf Klara und Feline mit, dass sie uns verlassen wollen. Das hat gesundheitliche und persönliche Gründe. Schade, so sind es weniger Jugendliche auf dem Weg.
Wir brechen heute erst um 8.00 Uhr auf. Das Wetter ist durchwachsen. Dafür gibt es aber sehr gute Impulse: Uda spielt Theater zum Thema Frauenrollen, Günter hält einen Vortrag über Jungen. 
Die Fragen lauten:

Frauen/Mädchen
1) „Nur ein Mädchen!“ Bekam ich das je zu spüren
2) Will ich mich als Frau durchsetzen? Mit was?
3) Wenn es mir gelungen ist, wie fühle ich mich dann?

Männer/Jungen
1) Mein Vater . wie ist er mir Vorbild?
2) Gibt es außerhalb der Familie Männer die Vorbild waren?
3) ???

Das Wetter erfordert den modischen Zwiebellook. Sonne, Regen, Wind, kalt, mild, heiß, aus und an, alles wechselt ständig.
Abends ist das Wetter gut und es bleibt Zeit um Rothenburg ob der Tauber zu entdecken. Eine recht seltsame Museumsstadt. Wie leben hier die „Normalen Menschen“ ihren Alltag? Das frage ich mich. Der Gottesdienst ist nach einer lebhaften Diskussion zur Tagesplanung besonders gelungen. Schöne Klaviermusik von Kathrin beschließt den Abend.
KS


4. Etappe, Dienstag den 11.8.2009, 
Ohrenbach nach Rothenburg ob der Tauber

Der Morgen begann mit einem lachenden und weinenden Auge: Eine Mitpilgerin feierte ihren 50sten Geburtstag, zwei unserer Pilgerschwestern mussten uns jedoch verlassen.

Nachdem wir uns mit unserem traditionellen Pilger-Morgengruß von den äußerst engagierten Ohrenbächern verabschiedet hatten, ging es frisch und munter in Richtung Rothenburg ob der Tauber. Ein anschauliches Ein-Frau-Theaterstück brachte uns die Situation vieler Frauen am Beispiel von Jakobs Mutter Rebecca näher. Eine Stunde Schweigen im Walde folgte und dann tauschten heute reine Männer- und Frauengruppen ihre Erfahrungen aus.
Nachmittags hörten wir einen Fachvortrag über das Thema Jungen und Männer und sprachen darüber. Bald darauf zogen wir singend durch die Tore in die schöne Altstadt Rothenburg ob der Tauber ein. In der St. Jakobuskirche sangen wir unserem Weg-Patron ein Lied. Danach wurden freudig Rothenburger Schneebälle verzehrt, eine lokale Leckerei.

Nach dem Gottesdienst führte uns der Weg vorbei an fotografierenden Japanern und mehreren Weihnachtsgeschäften in unser Schlafgemach.

JB, LL, SR, FM, KaS, KS, BW
 
  
 
TAG 5

Mittwoch, 12.8.2008
Von Rothenburg ob der Tauber nach Wallhausen


5.00 Aufstehen, das erste Mal geht´s bereits um 7.00 Uhr los. Das Frühstück muss heute von der Gruppe bereitet werden, da es hier in der Touristenstadt keine fürsorgliche Gemeinde gibt. Trotz der gestrigen Diskussion verläuft alles erstaunlich glatt. Punkt Glockenschlag 7.00 Uhr ziehen wir los durch die schöne Stadt. Hinaus und dann hinunter zur Tauber vorbei am herrschaftlichen Kurhaus. Das Wetter verspricht gut zu werden. Der Impuls hat unseren roten Lebensfaden zum Thema. Jeder soll Wendepunkte in seinen Faden knüpfen und erzählen welche inneren Veränderungen diese gebracht haben. In diesmal größeren Gruppen erzählen wir uns unsere Knotenpunkte. In praller Sonne am Waldrand wird Mittagspause gemacht. Und Gymnastik. Wie groß ist meine Freude beim Einmarsch in Wallhausen: Es gibt ein schönes Naturfreibad direkt neben unserer Schlafstätte. Das nutzen einige vor dem Gottesdienst und genießen das Schwimmen, Springen und Rutschen. Nach dem Gottesdienst mit schöner Orgelmusik wird im Pfarrgarten gegrillt. „Wir“ Jugendlichen schreiben noch fleißig and unserem Bericht. Drei Tage müssen wir nachholen. Bis nach Elf sitzen wir am Rechner und haben Spaß am Schreiben. Ins Bett kommen wir deshalb spät, erst um Viertel vor zwölf. Aber die Füße mussten trotz allem noch gepflegt werden. 
KS
 
  
5. Etappe, Mittwoch den 12.8.2009, 
Rothenburg ob der Tauber nach Wallhausen

Schon um Punkt 7 Uhr war Abmarsch. Die schöne Etappe führte uns durch idyllische Wälder und Wiesen aus Bayern nach Baden-Württemberg. Der rote Faden des Lebens zog sich heute durch den Tag. Wir besprachen Wendepunkte in unseren Leben, Höhen, Tiefen und himmlische Ereignisse. Bei schönem Sonnenschein erreichten wir Wallhausen. Ein Natur-Erlebnisbad zog einige von uns sofort in seinen Bann, das erfrischende Nass kühlte unsere beanspruchten Muskeln. Nach dem Gottesdienst wurde im Pfarrgarten vorzüglich für unser leibliches Wohl gesorgt.

JB, LL, SR, FM, KaS, KS, BW

 
TAG 6

Donnerstag, 13.8.2009
Von Wallhausen nach Gründelhardt


5.00 Uhr Aufstehen nach einer viel zu kurzen Nacht. Ein 4-5 stimmiges Schnarchkonzert ließ mich nicht einschlafen. Dass es eine lange Etappe werden soll, macht es nicht einfacher. Wir starten um 7.00 Uhr in einen schönen Morgen. Ich führe am Morgen gute Gespräche mit zwei Mitpilgern. An einer Brücke über die Jagst machen wir eine längere idyllische Pause. Dann wollen wir später den Impuls hören, doch ein jäher stürmischer Wolkenbruch unterbricht diesen Versuch und wir ziehen durch abenteuerliche Brennnesselwälder in Richtung Crailsheim. In und um die Kirche machen wir Mittagspause. Die Pläne werden heute zum ersten Mal völlig umgeschmissen: Erstmalig gibt es den Impuls, die Fragen und den Austausch abends im Gottesdienst. Die Gemeindeglieder sollen miteinbezogen werden. Wir genießen die Pause in der Sonne auf der Kirchhofmauer. Die Strecke nach Gründelhardt zieht sich. Ich merke die fehlenden Stunden Schlaf und habe bei jedem Schritt Schmerzen. Zum ersten Mal komme ich an meine Grenzen und möchte kaum noch weitergehen. Am liebsten einfach auf den Weg setzen und nicht mehr aufstehen. 
Abends im Gottesdienst lassen jedoch zwei herzige Kinder jeden Schmerz und die Erschöpfung vergessen. 
Der Austausch mit den Gründelhardtern ist ein neues Erlebnis für beide Seiten: Pilger und Gemeinde.
Nach gegrillter Wurst zum Abendessen notieren Kathrin und ich noch ein paar Stichworte für weitere Berichte und gehen bald ins Bett.
KS
 
  
 
TAG 7

Freitag, 14.8.2009
Von Gründelhardt nach Adelmannsfelden


Wir dürfen eine Stunde länger schlafen! Aufstehen erst um 6.00 Uhr. Was für ein Luxus!
Doch Elviras Wecker geht erbarmungslos um 5.45 Uhr los und will nicht mehr aufhören. Dann kommt die morgendliche Geräuschlawine ins Rollen: Geraschel und Suchen in Taschen, Gemurmel, Gespräche und zack, jetzt geht zu guter letzt das Deckenlicht an. An Liegenbleiben ist nicht mehr zu denken. Onkel Werner hat heute Geburtstag! Gleich wird herzlich gratuliert. Das Frühstück ist herrlich, mit ganz frischen Brezeln! Die Frauen aus Gründelhardt sind sehr nett und nach einer kurzen Morgengymnastik geht’s los. Eine schöne morgendliche Strecke bei tollem Wetter nach Rosenberg. Dort war der Künstler Sieger Köder tätig und hat die Kirche mit seiner Kunst gestaltet. Sehr eindrücklich. Hier bekommen wir den ersten Impuls. Wir machen ein Abbild unseres Gesichtes indem wir ein Blatt Papier auf unser Gesicht legen und „blind“ von vorne mit Kohle unsere Gesichtszüge erfassen. Drei Minuten sollen wir dieses entstandene Abbild auf uns wirken lassen. 3 Fragen folgen auf den Weg:

1) Was fürchte ich an mir zu entdecken oder wovor fürchte ich mich generell! (die Frage war etwas doppeldeutig)
2) Was denke ich wenn ich ganz alleine und ohne Reize bin (ohne Musik, Film, Buch, Lärm) 
3) Was muss ich mit mir selbst ausmachen?

Wir erklimmend schweigend und denkend den Hügel zur Wallfahrtskirche Hohenberg. Dort oben angekommen dann die Überraschung: Marielouise und Christina mit Charlotte und Marlon sind da. Ich kann es irgendwie nicht fassen und plötzlich strömen meine Tränen nur so. Ein sehr besonderer Moment, man könnte sagen hier hat sich eine Himmelstür geöffnet.

Wir machen zuerst 40 Minuten Austausch und dann kann ich die Mittagspause mit Marielouise in der Sonne genießen. Nach dem Abschied von unserem Besuch geht es weiter. Diesmal passiert es das allererste Mal auf diesem Weg, dass wir uns verlaufen. In einem tollen Zauberwald singen wir „Vertraut den neuen Wegen“. Ein Fluss muss überquert werden. Jonas baut uns eine „Brücke“. Schnell eine Viehweide durchquert, Fahrer Christoph lockt uns mit Hanuta an und bald haben wir es geschafft. In Adelmannsfelden haben wir endlich etwas mehr Zeit uns einzurichten 
 
  
und Platz und Zeit zum ausgiebig Duschen. Ein herrlicher Genuss! Zum Glück gibt’s Sportvereine. Der Gottesdienst ist schön und zum Abendessen gibt es ganz lecker gegrilltes Gyros im Freien. Die Feedbackrunde wird zu einer sehr lustigen Veranstaltung, alle sind irgendwie high und euphorisch, da wir den Umweg so gut in der Gemeinschaft gemeistert haben und so schöne Ecken entdeckt und Abenteuer erlebt haben. Unter Gelächter aus dem Nebenraum versuchen Kathrin und ich einzuschlafen. Auch wir sind recht albern und lachen viel. 
KS
 
 
TAG 8

Samstag, 15.8.2009
Von Adelmannsfelden nach Heubach

Wir starten heute wieder um 7.00 Uhr. Zuvor war ich um 5.00 Uhr aufgestanden und habe mich in Weltrekordzeit fertig gemacht und alles gepackt. Man wird immer besser organisiert und routiniert. Jeder Handgriff sitzt. 
Die Adelmannsfeldener übertreffen jedes Frühstück zuvor. Soviel Auswahl gab es noch nie!

Ein entspannter Aufbruch in einen schönen Tag. Ein Mensch aus dem Ort möchte uns begleiten und führen. Der Morgen beginnt gut, es wird sonnig werden. Wir gehen auf schönen Wegen. Doch irgendwann stellt sich heraus, dass unser Begleiter sich verirrt hat. Zwei Stunden später als geplant erreichen wir eine Wallfahrtskapelle. Dort diskutieren unsere Teamer heiß wie wir den Tag weiter angehen und die Verspätung aufgeholt werden kann. Unserem „Führer“ ist es sichtlich peinlich aber offiziell entschuldigen kann er sich nicht?!

Das Thema des heutigen Impulses ist passend Versöhnung. 3 Fragen bekommen wir mit auf den Weg.

1) Gab es in meinem Leben Momente in denen ich übervorteilt wurde?
2) Habe ich in meinem Leben noch „dunkle“ Flecken, die ich gerne klären würde?
3) Gab es bereits Versöhnungsmomente in meinem Leben, wenn ja, wie habe ich mich dadurch verändert?

Ich schnappe mir das Kreuz, denn da die Stimmung etwas gedrückt ist, möchte ich mit gutem Beispiel vorangehen. Jetzt habe ich noch die Energie. Und erstaunlicherweise gibt mir das Kreuztragen Kraft zurück und ich spüre weder meine Schmerzen noch meine Rucksackriemen. Vielleicht weil ich etwas für alle übernehme? Füreinander.

Unsere Austauschgruppe ist gut und erstaunt mich. Immer wieder lässt sich völlig Unerwartetes an Mitpilgern entdecken. Leider zieht sich die Strecke nach der Mittagspause ziemlich. Die Sonne brennt, kaum Schatten, so dass wir unsere Schirme aufspannen. Ohne würde ich es nicht aushalten. Ohne weitere größere Pause und einem weiteren Irrweg (eine Stunde) erreichen die meisten völlig ausgelaugt und an ihren Grenzen das Freibad. Manche können kaum mehr aufrecht stehen. 
 
Nach dieser Hitze wirkt das eiskalte Wasser wie ein Schock und ist gleichzeitig so herrlich. Eine Achterbahn der Emotionen. Alle sind ausgelassen wie Kinder und plantschen wild herum. Selten habe ich so etwas Erfrischendes erlebt.

Im Gottesdienst fallen mir beinahe die Augen zu. Ein tolles 3-gängiges Abendessen mit Flädlessuppe, Kartoffelsalat, Spätzle mit Soße und Eis kann mich noch wach halten und ich fühle mich fast zu Hause. Ein schöner letzter Abend, den ich gerne noch mehr ausgekostet hätte. Leider gab es aufgrund der Umstände keinen gemeinsamen Einzug am Zielort. Das ist schade, denn deshalb fehlt etwas das Bewusstsein für das Meistern der Gesamtstrecke. Alle sind ziemlich erschöpft. Wir „Jugendlichen“ wissen nichts mehr mit uns anzufangen. Nach Kathrins Klavierspiel fallen wir in unser Schlaflager auf der Bühne des Gemeindehauses. Die Erwachsenen feiern mit Wein bis tief in die Nacht. Wie machen die das nur?
KS
 
 
TAG 9

Sonntag, 16.8.2009, 
Heubach

Ein Tag voller Eindrücke.
Um 7.00 Uhr werde ich auf der Bühne des Gemeindehauses wach. Um mich herum schlafen Jonas, Lukas, Kathrin und ich fühle mich wohl. Langsam wird es laut und ich stehe auf. Anziehen, packen, Frühstück mit allen. Freie, orientierungslose 90 Minuten (man ist soviel freie Zeit nicht mehr gewöhnt) bis zum Gottesdienst.

Wir gehen gemeinsam zur Kirche. Meine Eltern sind schon da. Da habe ich schon Tränen in den Augenwinkeln, dagegen ist schwer etwas zu machen. Einfach so will man überfließen. Eigentlich schön.

Einmarsch in die Kirche mit Kreuz und unserem Lied (Meine Hoffnung und meine Freude). Günter macht einen rührenden, intensiven Gottesdienst. Ich weine zwischendurch. Ein schönes Abendmahl mit großer Friedensrunde. Heute will jeder jedem von ganzem Herzen Frieden wünschen. Auch die Heubacher sind teilweise so gerührt, dass ihnen die Tränen in den Augen anzusehen sind. Das ist sehr ergreifend. Meine Eltern lernen meine Mitpilger kennen und haben Flachswickel mitgebracht.

Eine lange und harmonische Feedbackrunde bildet den Abschluss meiner Pilgerwoche. Der Abschied ist herzlich, innig und traurig, wir bekommen eine schöne große Jakobsmuschel und ein „offizielles“ Abschiedsfoto wird gemacht. Ich weine schon wieder. Es ist verrückt. So etwas sollte nie zu Ende gehen.
KS
 

PRESSE

 50-köpfige Pilgergruppe startete ihre erste Jakobsweg-Etappe 

Der Weg als Ziel

ROTHENBURG/OHRENBACH – Im Mittelalter gingen die Menschen den Jakobsweg auf der Suche nach einer Wunderheilung oder damit Gott ihnen ihre Sünden vergibt. Eine Jakobspilgerschaft zählte so viel wie die Teilnahme an einem Kreuzzug. Heute sind die Motive so verschieden wie die Pilger. Nur das Ziel ist dasselbe: Santiago de Compostela. Eine 50-köpfige Gruppe machte kürzlich auf ihrer ersten Etappe in Ohrenbach und Rothenburg Station.

Ich bin dann mal weg – so einfach wie bei dem prominenten Trendsetter Hape Kerkeling geht es allerdings nicht. Das Buch des Fernsehstars über seine Reise auf dem Jakobsweg ist mit einer Auflage von 2,7 Millionen das bisher meistverkaufte deutsche Sachbuch. Pilger eifern ihm in Scharen nach. Das Beten mit den Füßen ist zum Volkssport geworden, bietet aber immer noch Besinnlichkeit, berührende Begegnungen und das Miteinander in einer Gemeinschaft, wie man sie sonst selten erlebt.

Der Jakobsweg ist neben den Strecken nach Rom und Jerusalem eine der großen Pilgerrouten der Christenheit. Auf einigen der Steine des Weges sind schon im Mittelalter Wanderer gelaufen. Von Deutschland, den Niederlanden oder Italien gibt es noch Wege bis Spanien, die sich alle auf dem „Camino francés“ bei Puente la Reina treffen, der Hauptroute der Jakobspilger.

Während Hape Kerkeling die letzten 760 Kilometer des Jakobswegs in Spanien lief, wollen die Pilger der evangelischen Kirchengemeinde im hessischen Baunatal, denen sich Menschen aus Tübingen, Köln, Dortmund, Halle, Hofgeismar und Uffenheim angeschlossen haben, 2500 Kilometer schaffen. Nicht am Stück, sondern in sieben Jahresetappen. Neben dem Ziel, es bis zum Grab des Apostels Jakob in Santiago de Compostela zu schaffen, steht der Ehrgeiz, dass alle Mitwanderer bis 2015 dabei bleiben. 
Pfarrer Günter Törner, der auch schon den Elisabethenweg von Eisenach bis Marburg unter die Füße genommen hat, organisiert die Pilgertour zusammen mit seiner Kollegin Uda Weidt. Mit fünfzig Jugendlichen und Erwachsenen – mit und ohne Konfession – im Alter von 14 bis 73 Jahren wollen sie in acht Tagen 190 Kilometer zu Fuß zurücklegen. Die Wanderer praktizieren unterwegs das Leben als Gemeinschaft und sind dabei auf der Suche nach sich selbst – durch Meditation, Gebet und innere Einkehr.

Rituale spielen dabei eine wichtige Rolle als ganz besondere Momente im Ablauf des Beliebigen und Alltäglichen, wenn es darum geht, das Bedürfnis, das Unterwegssein, unter den Segen Gottes zu stellen. Allerdings erschließt sich das Wesen des Rituals, es geht dabei nicht nur um religiöse Formen im Gottesdienst, sondern auch um menschliches Handelns, nicht von außen. Erst wenn man den Ablauf mitvollzieht und darin eintaucht, entfaltet es seine Wirkung. 
Die Strapazen der langen Märsche und das Leben auf engstem Raum mit einfachen Mitteln sind eine tägliche Herausforderung. Neben Blasen an den Füßen müssen auch andere Situationen gemeistert werden. Etwa wenn morgens für fünfzig Leute nur eine Toilette und ein Waschbecken zur Verfügung stehen, denn übernachtet wird auf Schlafmatten in Gemeindehäusern, Kirchen oder unter freiem Himmel. Am Anfang ist die Motivation, neue Erfahrungen zu sammeln und die eigenen Grenzen zu entdecken. Das Gefühl, angekommen zu sein, soll folgen. Dazwischen liegt der Weg.

Die Gruppe war am vergangenen Samstag in Würzburg gestartet und will es zum Wochenende bis Heubach am Rande des Remstals schaffen. Die Teilnehmer zahlen 110 beziehungsweise 150 Euro samt Verpflegung für die erste Etappe der Pilgertour. Mit Unterstützung der Gastgeber können die Kosten niedrig gehalten werden, denn es geht auch um die Erfahrung, dass einfach leben nicht einfach ist.

Begleitet von der Jakobsmuschel als Erkennungszeichen der Pilger und einem aus Ästen selbstgebauten Kreuz, gehen die Pilger schweigend oder tauschen sich aus und feiern jeden Abend an ihren Stationen einen Dankgottesdienst mit Abendmahl, zu dem sie auch die Gemeinden einladen, in denen sie ihr Nachtlager aufschlagen.

Ein Jahr vorher hatten die Organisatoren bereits erste Kontakte geknüpft – auch zu der Kirchengemeinde in Ohrenbach und zu St. Jakob in Rothenburg. In Ohrenbach erlebten die Jakobspilger eine große Gastfreundschaft. Beim Eintreffen wurden sie von Pfarrer Karl-Heinz Gisbertz und Bürgermeister Robert Karr sowie Mitgliedern des Kirchenvorstandes herzlich begrüßt. Nach einem feierlichen Abendmahlsgottesdienst durften sich die Wanderer am neuen Grill- und Rastplatz der Gemeinde stärken. Ein Team aus den Kirchenvorständen verwöhnte die Gäste mit einem reichhaltigen Abendessen.

Im Gemeindehaus war ein „Raum der Stille“ für jene eingerichtet, die nach einem anstrengenden Tag mit 27 Kilometer Fußmarsch ihre Ruhe haben wollten. Nach und nach fand jeder seinen Schlafplatz: Im Gemeindesaal oder im Jungschar-Raum, in der Kirche vor dem Altar oder auf der Empore. Ein Gastwirt hatte auch seinen Saal zur Verfügung gestellt.

Am nächsten Morgen waren die Ohrenbacher Gastgeber wieder auf den Beinen, um für das Frühstück beziehungsweise den Proviant für die Wanderung nach Rothenburg zu sorgen. Zur Verabschiedung gab es einen großen Kreis vor dem Gemeindehaus. Pfarrer Günter Törner dankte den Ohrenbachern herzlich für die Gastfreundschaft: „Für uns ist Ohrenbach die Gemeinde des Jahres 2009.“ Er lud die Kirchengemeinde zu einem Gegenbesuch nach Baunatal ein, „damit wir die Gelegenheit haben, uns zu revanchieren.“

Singend verließen die Jakobspilger Ohrenbach und bogen auf die Ortsverbindungsstraße Richtung Endsee ab. Bürgermeister, Kirchenvorsteher und Pfarrer waren sich einig: „Die Bewirtung dieser großen Gruppe hat uns viel Arbeit gemacht, aber die Begegnung mit diesen begeisterten Menschen hat uns auch viel gegeben."

In Rothenburg waren die Jakobspilger weitgehend auf sich allein gestellt. In der Stadt, die mehr auf internationale Touristen als auf bescheiden lebende Pilger setzt, so Pfarrer Günter Töner, war es für die große Gruppe schwierig, einen günstigen Schlafplatz zu bekommen. Das Wildbad hatte auf seine Anfrage tausend Euro verlangt, wie er sagte. Schließlich durften die Gäste kostenlos im Gemeindehaus St. Jakob auf dem Fußboden schlafen und die Sanitäranlagen benutzen. In der Küche konnten sich die Jakobspilger ihr mitgebrachtes Dosengulasch aufwärmen. Den Abendgottesdienst feierten sie in der Franziskanerkirche. Die Jakobskirche blieb ihnen verschlossen. Wegen der Urlaubszeit, Touristenpfarrer Oliver Gußmann war aus familiären Gründen verhindert, schickte die Kirchengemeinde schließlich den pensionierten Pfarrer Hartmut Köhn zu einer kurzen Begrüßungsansprache in die Franziskanerkirche zusammen mit Mesnerin Maria Coras.

Ohne ein Wort des Abschieds verließ die Gruppe am nächsten Morgen die Stadt. Das Frühstück hatte sie selbst organisiert und beim Weggang noch die Räumlichkeiten gereinigt. Von Rothenburg aus ging es weiter nach Gründelhardt bei Crailsheim.

Ab nächstem Jahr sind die weiteren Etappenziele auf dem Weg zu den Reliquien des Apostels Jakobus dann Konstanz, Genf, Lyon, Roncesvalles und die letzten 760 Kilometer in zwei Abschnitten bis Santiago. Ab 2011 will man jeweils zwei Wochen laufen. Ob es bei den Stationen bleibt, wird sich zeigen, sagt Günter Törner. Das hänge vom Schwierigkeitsgrad jeder Strecke und vor allem davon ab, ob man Quartiere finde. 
Silvia Schäfer