VATERUNSER Dein Reich komme
DEIN REICH KOMME
Dreiteiliges Holzrelief Ich hatte das Glück, vorgestern mit Lilia, Katharina und Jenny selbst über die Entstehung ih-res Kunstwerkes zu sprechen. Für das Zustandekommen Ihrer Arbeit wurden sie von der Studentin Mandy Uhlig unterstützt. Sie haben sich zunächst darüber unterhalten, welche Werte wohl in einem Reich Gottes eine besondere Rolle spielen? Warum sollten wir uns dieses Reich herbeisehnen, herbeibeten, steht das Kommen dieses Reiches überhaupt in unserer Macht? Was hat ein Reich Gottes mit uns Menschen zu tun? Verschiedene Übungen wurden gemacht, in der Bibel selbst wurde nachrecherchiert. Schnell wurde klar, dass das Gottesreich eine Sphäre ist, die besonders hell leuchtet. Das Licht Gottes, seine Herrlichkeit überstrahlt alles, macht das Leben neu, vertreibt und vernichtet das Böse. Das Gute strahlt in die Dunkelheit hinein. Anfangs hatten die Jugendlichen Figuren aus Ton geformt, es sollte zunächst eine Skulptur entstehen, aber dann hat sich die Holzidee durchgesetzt. Gut 50 Stunden insgesamt haben sie sich mit Hammer und Stechbeitel tapfer durch das Holz gekämpft. Eine handwerkliche Tätig-keit, die sie so bisher noch nicht kennen gelernt hatten. Und so ist ein Relief entstanden, das aus drei Teilen besteht, ähnlich einem Altarbild, wie wir es aus vielen Kirchen kennen.
Ein großer Bildteil in der Mitte und zwei gleich große Seitenteile, die mit Scharnieren verbunden sind. In diese Mitte ist eine Person gestellt, die Gott bzw. Jesus darstellen soll, die zugleich aber keine individuelle Person in unserem Sinne ist. Von dieser Person geht das Licht aus, das alle Dunkelheit erhellt. Davor sehen Sie ein Kreuz, das mit 12 Perlen besetzt ist. Die Zahl 12 spielt in der Bibel an verschiedenen Stellen eine besondere Rolle. Sie steht für eine künftig gute Welt, für das Neue Jerusalem ebenso wie für die 12 Stämme Israels, die unter JAHWES besonderem Schutz stehen. Das Kreuz ist zugleich Zeichen für die Gerechtigkeit Gottes, der mit seiner Gnade auf Erden den Sieg davon getragen hat. Ergänzend sind als das Gesetz Gottes die Zehn Gebote in einem aufgeschlagenen Buch ange-deutet, in denen Gottes Empfehlungen für ein gelingendes Zusammenleben zwischen den Menschen eingeschrieben sind. So wird zugleich das Neue mit dem Alten Testament verbun-den. Ich finde, dass diese künstlerische Arbeit hier an einem besonders geeigneten Ort zur Betrach-tung gelangt. Auf dass im Rathaus von den Verantwortlichen in Politik und Verwaltung Entscheidungen getroffen werden, die immer den Wert und die Würde des Menschen zum Grund haben. 13-jährige Mädchen haben hier eine Konzentration und Ausdauer bewiesen, die ihnen kaum jemand so zutrauen würde.