VATERUNSER Station 1

Station 1

Brutkasten mit Schaf Die fünf Konfirmandinnen Anna Lena, Elena, Kathrin, Larissa und Steffi haben zusammen mit der Kunststudentin Leonie Boehm diesen Brutkasten mit Lamm gestaltet. Sie haben sich über eine Zeile aus dem Vaterunser besondere Gedanken gemacht und diesen Gedanken einen künstlerischen Ausdruck verliehen. „Und vergib uns unsere Schuld, wie wir vergeben unseren Schuldigern.“; es geht als um den Zusammenhang von Schuld und Vergebung. Sie gingen zunächst von ihrer eigenen Betroffenheit aus: was verbinde ich mit Schuld, wann habe ich mich schon einmal schuldig gefühlt? Schuldig fühlt man sich, wenn man an einem schlimmen Geschehen schuld ist. Dieses Gefühl kennt jeder Mensch, jeder von uns hat dieses Gefühl schon einmal gehabt! Die Frage ist also, gibt es Unschuld, und wenn ja, wo, bei wem? Und so stieß die Gruppe auf die Vorstellung vom Unschuldslamm. Das Lamm als neugeborenes Schaf gilt als besonderes Symbol für Unschuld, darum auch wird Jesus in der Bibel als „Lamm Gottes“ bezeichnet. Das Lamm ist noch ein Säugling, der ohne die Zuwendung und Versorgung eines Anderen jäm-merlich zugrunde gehen würde. Für diesen notwendigen Schutz steht in der Regel ein Brut-kasten. Dort kommen solche Neugeborene hinein, die zu früh aus dem Mutterleib gekommen sind, und eigentlich noch diese Wärme des Uterus benötigen. Ein Wesen im Brutkasten ist besonders verletzlich und schutzbedürftig, sonst kann es nicht überleben! Hilfreiche Hände können durch die Öffnungen von außen in den Kasten hineingreifen und das kleine, noch hilflos da liegende Lamm berühren, streicheln, und versorgen. Bloße Hände sind die Werkzeuge, die das Überleben sichern können. Zugleich aber muss alles steril bleiben, was durch das Material Plexiglas anschaulich wird. Natürlich sieht ein Brutkasten in echt an-ders aus. Aber der Betrachter weiß trotzdem sofort, um welchen Kasten es sich bei diesem Gebilde handelt. Nur selbst Hand anlegen? Dazu laden die Eingreiflöcher ausdrücklich ein. In diesem Sinne ist es ein Kunstwerk zur Interaktion: Sie können selbst Hand anlegen und an der Unschuld des Lammes teilhaben. Probieren Sie es aus, die Berührung mit der Unschuld, das weiche Fell des sorgfältig genähten Stofftieres. die Die Jugendlichen haben dieses Stofftier selbst entworfen, mit Reiskörnern gefüllt und zusammen genäht. Das künstlerisch Überra-schende bei diesem Kunstwerk ist ja, dass hier zwei Dinge zusammengebracht sind, die wir so eben nicht in Verbindung bringen würden. In den Brutkasten gehört ein Kind, ein Säugling, ein menschliches Wesen: Für Tiere kennen wir so etwas nicht. Und gerade dadurch wird die Frage aufgeworfen: Wird das Lamm mit unserer Unterstützung wachsen, groß werden, seine Unschuld behalten. Wann und wie kommen die Schulderfahrungen in das Leben, in unser Leben. Mit großer Präzision und Gestaltungskraft haben hier die Jugendlichen ein kleines Denk-Mal geschaffen. Herzlichen Glückwunsch! Es wird dann ab morgen auch für die Baunataler Öffentlichkeit zu sehen sein und zwar in der Baunataler Sparkasse.